medizinisch – therapeutisch – pflegerisch – professionell
Das verbinden wir in unserem Therapiekonzept auf der Grundlage aktueller Befundungen, (Differential-)Diagnosen und ein hergehender klinischen Untersuchungen.
Durch das Team des Wundzentrum Burgenlandkreis, bestehend aus Fachärzten und speziell ausgebildeten Wundmanagern, sowie Physiotherapeuten mit spezieller Zusatzqualifikation im Bereich der manuellen und apparativen Lymphdrainage und Podologen mit spezieller Wundfachpflegeausbildung bieten wir Ihnen medizinisch,ärztliche, therapeutisch und pflegerische Versorgung auf höchstem Niveau.
Die Wundreinigung
Um eine chronische Wunden richtig behandeln zu können, ist es wichtig zu wissen, wie groß und wie tief die Wunde ist und in welchem Zustand der Wundheilung sie sich befindet (Topografie, Ikonografie, Belagzustand, akut vs. chronisch). Zunächst wird die Wunde daher in einer sogenannten „Naß-Trocken-Phase“ nach G. K. gereinigt und ggf. desinfiziert. Hierzu verwenden wir neutrale Wundspüllösungen wie NaCI 0,9% (Kochsalzlösung) oder Ringerlösung. Bei keimbelasteten oder kritischen Wunden setzen wir Wundspüllösungen mit antimikrobiellem Zusatz wie Actimaris®, Prontosan® oder Octenillin® ein. Diese besitzen im Gegensatz zu den Antiseptika die Vorteile, deutlich seltener ein Brennen zu verursachen und zeitlich unbegrenzt einsetzbar zu sein. bei Infekten oder akuten Verletzungen werden kurzzeitig (unter einer Woche) antiseptisch wirksame Lösungen wie PVP-Jod oder Octenisept® eingesetzt.
Befinden sich abgestorbene Zellen oder entzündetes Gewebe auf der Wunde, müssen diese als erstes entfernt werden, Débridement genannt. Üblich ist ein chirurgisches Débridement, bei dem der Arzt Skalpell, Ringkürette und Pinzette einsetzt. Eine andere Möglichkeit ist das enzymatische Débridement: Hierbei trägt der Therapeut Enzyme auf die Wundoberfläche auf, die abgestorbenes Gewebe auflösen und die Wundheilung fördern. Die enzymatische Reinigung schont das Gewebe, wirkt jedoch nur relativ oberflächlich und es kann sich eine Allergie gegen die Enzyme entwickeln. Eine Alternative ist das biochirurgische Débridement. Hierbei werden Fliegenlarven auf die Wunde gesetzt, die abgestorbenes Gewebe aufnehmen. Unterstützend wirkt aber auch die autolytische Wundreinigung mittels moderner hydroaktiver Wundauflagen. Das chirurgische Débridement verursacht häufig Schmerzen, die sich mit Schmerzmitteln, lokaler Betäubung oder im äußersten Fall mit Narkose behandeln lassen.
Antiseptika bei infizierten Wunden
In jeder chronischen Wunde können sich Keime einnisten, was häufig auch mit Entzündung, Fieber und Schmerzen einhergehen kann. Bei einer derartigen Infektion verschreibt der Arzt Antibiotika. Zusätzlich werden diese Wunden mit den oben genannten Antiseptika gereinigt. Ergänzend kann eine Vielzahl von antiseptischen Wundauflagen unterstützend zum Einsatz kommen.
Die richtige Wundauflage
Nach der Reinigung wird die Wunde mit verschiedenen Verbandstoffen versorgt. Aktuell gibt es in Deutschland über 500 verschiedene Wundauflagen bzw. Wundfüller. Um hier nicht den Überblick zu verlieren sind alle unsere Mitarbeiter herstellerneutral weitergebildet worden. Regelmäßige Schulungen sind für uns selbstverständlich um diesen, sich schnell weiterentwickelnden Markt überblicken zu können. Diese hydroaktiven (feuchten) Wundauflagen sollen die Wunde feucht halten, überschüssige Flüssigkeit aus der Wunde entfernen und vor Infektionen schützen
Spezielle Therapieverfahren
Um die Wundheilung zu fördern, kommen auch Therapieverfahren wie zum Beispiel Laser, Ozon oder die Vakuumtherapie zum Einsatz. Die Vakuumversiegelungstherapie kann nach einem chirurgischen Débridement vor allem in der Granulationsphase eingesetzt werden. Hierbei wird mit Hilfe eines Therapiesystems ein Unterdruck angelegt. Die Wunde zieht sich zusammen und wird kleiner. Zusätzlich fördert die Vakuumtherapie, dass neues Gewebe gebildet wird, der Wundgrund besser durchblutet, Wundexsudat abtransportiert wird und weniger Keime in die Wunde dringen bzw. diese aus der Wunde rascher abtransportiert werden. Die Behandlung geht in den meisten Fällen über ein bis vier Wochen. Es gibt inzwischen gute Hinweise, dass die Vakuumversiegelung vor allem bei großflächigen und infizierten Wunden die Heilung sehr begünstigt.
Operation bei großen Wunden
Manche Wunden sind so groß, dass sie sich nicht von selbst schließen. Dann empfiehlt der Arzt im Wundzentrum unter Umständen eine Hauttransplantation. Hierbei verpflanzt der Chirurg Haut von einer anderen Körperstelle, meistens dem Oberschenkel, auf die Wunde, um sie zu schließen. Diese operativen Maßnahmen erfolgen in den kooperierenden Kliniken des Wundzentrum Burgenlandkreis
Hautpflege sehr wichtig
Gerade bei chronischen Wunden sollte die Haut in der Nähe der Wunde gut geschützt werden. Ein spezieller Hautschutz bewahrt die Wundränder davor, aufzuweichen. Für die Wundumgebung bieten sich pH-neutrale oder harnstoffhaltige Produkte an, die Hypoallergenität getestet wurden. Deshalb sollte man auf folgende Inhaltsstoffe grundsätzlich verzichten (Beispiele):
- Duftstoffkomponenten wie z.B.: Irisch Moos, Kolophonium, Moschusextrakt, Perubalsam, Zimtaldehyde, etc.
- Salbengrundlagenund sonstige Zusatzstoffe wie z.B.: Cetylstearylalkohol, Lanolin, Molke, Propylenglykol, Wollwachsalkohole, usw.
- typische Konservierungsstoffe wie z.B.: Benzalkonium Chlorid, Bronopol, Chlorhexidine, Cloracetamide, DMDM – Hydantoin, FormaldehydeImidazollidinylharnstoff, Kathon – CG, Para-Gruppe, Quaternium 15, Thiamersal usw.
Grundkrankheit nicht vergessen
Zu der Behandlung einer chronischen Wunde gehört nicht nur die lokale Versorgung der Wunde. Genauso wichtig ist es, die Grundkrankheit(-en) zeitnach zu erkennen und zu behandeln. Ist beispielsweise die Durchblutung weiterhin gestört, kann auch eine ansonsten gut versorgte Wunde nicht heilen. Daher gehört eine umfangreiche Diagnostik für unsere Wundzentren Burgenlandkreis zu Grundlage einer erfolgreichen Therapie. Um dies zu gewährleisten arbeitet unser Wundzentrum Burgenlandkreis mit weiteren kooperierenden Fachärzten und Kliniken eng zusammen.
Medikamente gegen Schmerzen
Chronische Wunden verursachen oft starke Schmerzen. Im Durchschnitt leiden mehr als 50% aller chronischen Wundpatienten phasenweise oder generell an Schmerzen. Sie stören das tägliche Leben der Patienten, den Schlaf und können der Grund für Depressionen sein. Die Lebensqualität des Patienten und nicht selten auch der nächsten Angehörigen leidet bei ungenügender oder fehlender Behandlung oft erheblich. Unser behandelnder Arzt im Wundezntrum Burgenlandkreis oder ein spezieller Schmerztherapeut kann den Betroffenen in diesen Fällen eine passende Schmerzmedikation empfehlen